Moralinsäure verkauft sich nicht im Spaßzeitalter

Von Peter Littmann

Die Diskussion, wo die Fürsorgepflicht des Staates aufzuhören und die Freiheit des Bürgers anzufangen hat, ist alt und mit einigen großen Namen verbunden: Machiavelli, Hobbes, Locke, Hegel, um nur ein paar zu nennen. Nun zählt also auch Sigmar Gabriel dazu. Der Umweltminister findet, der Staat darf vorschreiben, welche Glühbirnen wir in Lampen zu schrauben haben. Energiesparlampen will er sehen, weil die sparsamer und sauberer sind als die herkömmlichen.

Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit

Von Peter Littmann

Kathleen Gilje ist ziemlich clever. Für eine Ausstellung porträtierte sie zehn Persönlichkeiten aus der New Yorker Kunstszene, jeweils in Anlehnung an ein bereits existierendes, berühmtes Werk. Der Malerei-Kurator des Museum of Modern Art (MoMA) fand sich in Picasso-Pose wieder, ein renommierter Kunstkritiker als Sokrates-Büste. Die derart Geschmeichelten - die durchaus dafür sorgen können, dass der Verkaufswert der Werke eines Künstlers sinkt oder steigt - werden den Namen Gilje so schnell nicht vergessen. Erinnern wir uns an Karl Valentin: Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit.

Als Adler losgeflogen, als Brathähnchen gelandet

Von Peter Littmann

Ältere Herrschaften reden gerne mal von den guten alten Zeiten. Wie war das also noch 1998? Damals kaufte AOL für 287 Mill. Dollar Mirabilis, ein Unternehmen, das Instant Messaging Services vertrieb. Ein Jahr später erwarb Yahoo Geocities, eine Community aus vernetzten Homepages, für 3,5 Mrd. Dollar in Aktien. In beiden Fällen sollten gigantische Nutzerzahlen den Preis für die Investition rechtfertigen.

"Blood Diamonds": Schöner heucheln kann keiner

Von Peter Littmann

Valentinstag ist gerade vorüber, weltweit fanden Tausende von Brillanten ihren Weg an weibliche Finger und Ohrläppchen. Die Oscar-Verleihung jedoch steht noch bevor, und auch da wird es diesmal um Glitzersteine gehen - allerdings nicht als Symbol unvergänglicher Liebe, sondern als Zahlungsmittel für Waffen in afrikanischen Bürgerkriegen: "Blood Diamonds" ist fünffach nominiert. Der Film spielt Ende der 90er-Jahre in Sierra Leone, wo Warlords die Waffen für ihre Kindersoldaten mit geschmuggelten Diamanten bezahlen. Hauptdarsteller Leonardo DiCaprio sagt darin sinngemäß: "In Amerika stehen Diamanten für ,blink blink', in Afrika für ,bumm bumm'." Dann fliegen in Hollywood-Manier Dreck und menschliche Körperteile durch die verwüstete Gegend.

Zurück in die Toplagen der Innenstädte

Von Peter Littmann

Das Saysche Theorem behauptet, jedes Angebot schaffe sich selbst seine Nachfrage. Das klingt wie Hohn in den Ohren von Menschen, die schon mal mit einer Geschäftsidee baden gegangen sind. Und "Bratwurst mit Schlagsahne" wird wohl selbst bei ausdauerndem Angebot keine allzu große Nachfrage generieren.

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