Ethnomarketing - Vive la différence!

Von Peter Littmann

Gibt es eigentlich eine Frau, die ihre Haare mag? Asiatinnen haben einen dicken Schopf, schätzen aber Pflegeprodukte, die ihre Frisuren weniger voluminös erscheinen lassen. Afrikanerinnen haben üppige Locken, und viele quälen sich damit, diese loszuwerden. Europäische Vorstadtbeautys lassen sich mit Vergnügen lockige Dauerwellen in spaghettiglattes Haar drehen.

Erfolg hat, was persönlich und unverwechselbar ist

Von Peter Littmann

Einiges ist heute besser als früher. Zahnmedizin zum Beispiel. Oder die Effizienz eines Automotors. Ganz zu schweigen von der Wirksamkeit von Sonnenschutzcreme. Vieles ist aber auch schlechter. Beispielsweise die Definition dessen, was einen Herrn ausmacht. Heute gilt schon als Gentleman, wer seine Frau nicht öffentlich abkanzelt, auf weiße Socken in Sandalen ebenso verzichtet wie darauf, sich mit der Salatgabel zu kratzen. Früher war das anders. Es gab Zeiten, da kannte ein Herr die Grundlagen der Höflichkeit, trug geputzte Schuhe und konnte ein Schnäuz- von einem Einstecktuch unterscheiden. Letzteres steckte in einem Anzug vom Schneider.

Technischer Schnickschnack in allen Zimmern

Von Peter Littmann

Auf Besuch in Blankenese knurrt meine Gastgeberin laut und vernehmlich über ihren neuen Flachbildschirm, obwohl der größer und eindrucksvoller daherkommt als die sonst an den Wänden hängende Kunst. Vor der WM habe sie 1 399 Euro dafür hingeblättert und nun habe sie gerade das gleiche Teil für 999 Euro gesehen.... eine Frechheit ist das! Die Funkausstellung ist vorbei und nun gehen die Preise für die Dinger vermutlich noch mal runter - schließlich sind ab sofort "Full HD" Geräte angesagt Einladungen in Privatwohnungen sind was Feines, geben bedeutsame Einblicke in die Gewohnheiten der Gastgeber. Früher schritt man zum Bücherregal und studierte die Titel, um herauszufinden, wessen Geistes Kind hier eingeladen hatte. Heute geht die Inspektion wesentlich schneller: mit einem Blick erfasst der Kenner Güte und Art des vorhandenen TV-Gerätes.

Fernsehen ist jetzt endgültig mobil

Von Peter Littmann

Früher delektierten sich einsame traurige Männer mit dem Fernglas am Nacktbadestrand. Heute stellt jedes karrieregeile Starlet, jeder aufstrebende Musiker, jeder Teenager mit Identitätsproblemen ein selbst gebasteltes Video ins Netz. 65 000 davon tauchen täglich allein bei der Videobörse Youtube.com auf - und das Publikum delektiert sich mit Begeisterung, wenn andere faktisch oder im übertragenen Sinne die Hosen runterlassen. Sozusagen Voyeurismus 2.0.

Salz - ein verlorenes Kulturgut

Von Peter Littmann

Frischer Seefisch vom Grill, gewürzt mit Salz, Olivenöl, Zitrone und Petersilie - eine Köstlichkeit. Ob auch Knoblauch und Pfeffer dazugehören, darüber streiten sich in Sizilien die Familien. Sicher ist jedoch: Ohne Salz geht gar nichts. Gebraucht wird zum Beispiel das von Ravida aus Trapani, das aus dem Meer gewonnen und in den heißen Monaten traditionell in der Sonne getrocknet wird. Es ist ein wenig feucht, fast ein wenig süßlich und einfach perfekt für eine sommerlich-leichte Mittelmeerküche.

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