Von Peter Littmann
Die internationale Uhrenindustrie gab allein in England im vergangenen Jahr über 36 Millionen Euro für Printwerbung aus – plus weitere Millionen für TV- und Kino-Spots, Poster- und Direktmail-Aktionen sowie Radiojingles. Da muss ein Marketingmensch sich schon was einfallen lassen, um in diesem vielstimmigen Ticktack noch gehört zu werden. Beispielsweise 500 Gäste der guten Gesellschaft zu einem Galadinner bitten, damit sie da eine Aktion gegen Pädophilie im Internet unterstützen. Erst gab Sting ein einstündiges Rockkonzert, dann wurde gesteigert. Die Kombination aus schönen Uhren und dem Wissen um einen guten Zweck gibt beim reichen Publikum eine spendierfreudige Mischung: Die Chronographen von Audemars Piguet bis Zenith gingen für ein Vielfaches ihres Einzelhandelspreises weg, und die gute Sache fand ihr Konto um eine drei viertel Million Euro bereichert. Die Uhrenhersteller freuten sich über einen dreispaltigen Artikel in der "Financial Times" und andere Lobgesänge.