Nachtigall, ick hör dir trapsen

Von Peter Littmann

Deutschland braucht neue Daten über seine Bürger, darin sind sich SPD und CDU zur Abwechslung mal einig, denn die neuesten Erkenntnisse stammen aus einer Volkszählung von 1987. Allerdings wird auch die kommende Bürgerbefragung so sicher einen Proteststurm auslösen wie Stinkbomben im Lehrerzimmer. Die Deutschen sind so, hier fühlt man sich bespitzelt, wenn der Staat wissen will, ob die Kids mit dem Bus in die Schule fahren oder mit dem Rad. Werden dann zu wenig Busse eingesetzt oder Radwege gebaut, ist das Geschrei auch wieder groß.


Dabei könnte Deutschland neue Einsichten gebrauchen, etwa über die weiblichen Baby-Boomer, die in der Mehrheit über 40 sind. Diese Frauen halten sich heute dank Studio oder Fett absaugender Liposuktion eisern fit. Bloß in der heimischen Werbung und im Handel ist das nicht angekommen. Beides richtet sich entweder an die Küken unter 24 oder offeriert Kittelschürzen und Sackroben, die eine Midlife-Crisis auslösen.

Die Amerikaner sind da weiter: In den USA gibt es 40 Millionen weibliche Boomer, die im Schnitt etwa 1,60 Meter groß sind, 75 Kilo wiegen und die stattliche Größe 42 tragen. Diese Frauen geben jährlich 41 Milliarden Dollar für Kleidung aus. Die Designer von Sigrid Olsen oder Ann Taylor haben die Botschaft gehört und bieten schmal geschnittene Mode an, die kräftige Oberarme ebenso clever umspielt wie nicht mehr ganz wespenschmale Taillen. Gap eröffnet in den USA fünf Geschäfte unter der neuen Marke "Forth & Towne" für "Frauen über 35". Gemeint ist natürlich "über 45" - aber wer will schon in einem Laden für Alte einkaufen? Alt sind doch immer die anderen, die zehn Jahre mehr auf dem Buckel haben. Und dick sind die, die zehn Kilo mehr Die US-Kette Chico's hat daher ein Größensystem von 0 bis III erfunden, wobei 0 etwa M entspricht. Warum betrachtet der Bär gerne Fotos von Elefanten? Weil er sich dann schön schlank vorkommt.

Das sollten sich die Werber zu Herzen nehmen. Gesetzte Herrschaften, die plötzlich in einem pseudojugendlichen "Sex and the City"-Outfit für Gebissreiniger werben, sind für Boomer ebenso ein Ärgernis wie Ausdrücke wie "Generation Silberfuchs" oder Models, die 20 Jahre jünger sind als die Zielgruppe. Das Ganze wird nicht leichter dadurch, dass nur 36 Prozent der über 50-Jährigen Werbung okay finden. Unter den bis 29-Jährigen meint das immerhin knapp jeder Zweite. Doch ein Entrinnen gibt es nicht: Bis 2020 - wie das Statistische Bundesamt auch ohne neue Volkszählung weiß - schrumpft die derzeit umworbene Gruppe der 20- bis 49-Jährigen um fünf Millionen Köpfe.

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