Universale Kampagnen: Werbung im All

Von Peter Littmann

Seit neuestem ist es amtlich: Es gibt nun auch Werbung im All. Die Briten jagen einen 30 Sekunden langen Spot für Doritos Chips in die Atmosphäre und darüber hinaus, damit extraterrestrische Lebensformen auch wissen, wo es was Ordentliches zu futtern gibt. Ziel soll die Konstellation Ursa Major sein, auch bekannt als „großer Bär”. Einige Wissenschaftler vermuten nämlich, dass es dort außerirdisches Leben gibt und wer weiß? Vielleicht haben die Jungs da draussen ja schon eine bärenstarke Salsa erfunden, die zu den Chips passt?


Ein Mensch namens Peter Charles, der das Projekt im Wert von 150 000 Pfund verantwortet, sagt dazu: „Wir hoffen, dass die Außerirdischen humanoid reagieren und unsere köstlichen Chips probieren wollen. Wir wären entzückt, wenn sie nach der Landung ihrer Raumschiffe hier als erstes das Wort 'Doritos' aussprechen würden...” Die Nasa hat bereits einen Beatles-Song in Richtung Polaris geschossen, und im Vergleich mit der dort angepeilten Reisezeit von rund 1000 Jahren ist der große Bär bloß 42 Lichtjahre entfernt und so könnten unsere Enkel vielleicht schon mit einer Reaktion rechnen: Die schicken bestimmt ihr liebstes Kochbuch zurück!
Der typisch deutsche Kommentar zu dem Versuch, Werbung ins All zu senden, lautet: „Die spinnen, die Briten! Wissen die denn nicht, wieviel Energie das braucht?” oder alternativ: „Was für eine Verschwendung! Das Geld wäre besser für einen guten Zweck ausgegeben.” Für ihre Skurrilität berühmte britische Kommentatoren jedoch sagen: „Oh, das ist aber gefährlich! Vielleicht provozieren wir so eine Invasion der Marsmenschen, die alle unsere Chips stehlen wollen.”
Anstatt die naheliegende Frage zu diskutieren, welche Nation wohl mehr Spaß an der Vielschichtigkeit des Lebens hat, verkünden wir lieber zwei ultimative Wahrheiten: Erstens, die Doritos-Kampagne richtet sich nicht nur an Außerirdische, sondern insbesondere an die britischen Erdbewohner selber, die darüber nachdenken sollen, was an den Chips besonders gut ist und wie man sie erfolgreich verkaufen könnte. Der Gewinner kriegt 20 000 Pfund und die Kampagne wird dann auch ganz terrestrisch im heimischen Fernsehen laufen. Zweitens: Aliens sind immer sehr hungrig! Deswegen hat die Fastfoodkette Pizza Hut im Jahr 2000 eine Million Dollar dafür bezahlt, ihr Logo neun Meter groß auf eine unbemannte Proton Rakete drucken zu lassen. Motto: „Nur ein kleiner Schritt für die Menschheit, aber ein großer für den Umsatz von Pizza Hut”. Ein Jahr später war das Unternehmen dann auch öffentlichkeitswirksam das erste, das Pizza im All auslieferte: Vakuumverpackte Hefefladen waren Teil der Essensrationen auf der International Space Station. Besonders lecker kann das Mahl allerdings nicht gewesen sein, denn die Astronauten haben nicht wieder nachbestellt.
So blieb Werbung im All tatsächlich lange ein Menschheits-Traum. 1971 spielte der US-Astronaut Alan Shepard nach einer Landung auf dem Mond zwei Golfbälle in die unendliche Weite, weigerte sich aber, auf die Erde zurück gekehrt, jahrelang, Werbung für Bälle, Schläger oder karierte Hosen zu machen. Stattdessen plante die amerikanische Gesellschaft Space Marketing Inc 1993 ein deutlich größeres Objekt in den Orbit zu schießen. Eine Quadratkilometer große, beleuchtete Plakatwand sollte - von der Erde aus gesehen - die selbe Größe und Leuchtintensität wie der Mond entwickeln. Leider ist daraus nichts geworden, angeblich weil Forscher sagten, dass bis zu 10 000 Stück Weltraummüll die Plakatwand durchschlagen würden. Tatsächlich, weil sich keiner fand, der das Unterfangen finanzieren wollte. Am Ende haben diese Langweiler von Amerikanern ihren Unternehmen dann gänzlich verboten, umfängliche Werbematerialien ins All zu stellen. George Bush II war damals noch nicht an der Regierung, sonst hätte er nicht nur dieses Gesetz verhindert, sondern möglicherweise die Idee genutzt und auch das Monsterplakat finanziert, um für seine im All zu plazierende Strategic Defence Initiative SDI zu werben. Stattdessen drehte bloss der israelische Milchhersteller Tnuva 1997 einen außerirdischen Spot auf der russischen Raumstation Mir. Nach Pizza, Milch und Doritos müssen die Extraterrestrier nun glauben, dass wir auf der Erde immer nur über Essen und Trinken nachdenken. Aber was solls: Es gibt schlimmere Botschaften.

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