Vom Mausbesitzer zum Hausbesitzer

Von Peter Littmann

Manche sammeln Münzen, Briefmarken oder Bierdeckel, andere Kunst oder Designermöbel. Dritte widerum Ex-Ehefrauen und Erfahrungen. Ich hingegen sammle Träume, die sind vergleichsweise günstig. So surfe ich regelmäßig im Internet und inszpiziere Eigentumswohnungen in Hongkong, Pferdefarmen in Maryland, Villen in der Toskana oder Architektenhäuser in Hamburg. Dabei kommt der virtuelle Hausherr dann ins Grübeln.


Wer in USA eine Bleibe sucht, findet im Internet schon für ein vergleichsweise bescheidenes Heim im Wert von 700 000 Dollar in Stamford, Connecticut eine animierte Videotour durch die ganze Bude. Schon die Homepage ansonsten nicht weiter bemerkenswerter lokaler Makler in USA zeigt Wohn-, Schlaf- und Badezimmer der angebotenen Häuser im 360-Grad-Bogen von oben bis unten. Interaktive Hotspots zum Anklicken öffnen begehbare Schränke oder Garagentüren. In Deutschland jedoch findet der an Immobilien interessierte Nutzer im Netz höchstens eine Videotour durch die Jugendherberge in Darmstadt. Wer dagegen beispielsweise in Hamburg rund um die Alster eine Eigentumswohnung sucht, dem tun sich im Netz selbst auf den Seiten renommierter, bundesweit tätiger Maklerketten maximal ein paar Fotos auf. Von virtueller Begehung keine Spur – und das selbst bei Objekten, die deutlich über eine Million Euro kosten sollen.
Das mag daran liegen, dass Hamburger Hausbesitzer zu vornehm und diskret sind, um ihr zum Verkauf stehendes Eigentum im Detail zu zeigen. Motto: In anderer Leutes Schränke guckt man nicht! Es könnte aber auch sein, dass die deutsche Immobilienmakler-Branche ganz einfach in tiefem Schlafe schnarcht, während anderswo schon die Grundrisse von noch zu bauenden Objekten interaktiv gestaltet werden. Auf den Mausklick in einen Plan hinein entsteht ein Raum in Rundumansicht, wer will, kann dazu den Kommentar des Architekten hören.
An Problemen mit der Software kann die weitreichende Abstinenz deutscher Makler nicht liegen. In USA hat Just Snooping, ein Anbieter der dazu nötigen Programme, innerhalb von vier Jahren 60 000 Maklerbüros mit der entsprechenden Technik ausgestattet, unter anderem große Player wie Century21 und Exit Realty. Wer Java auf dem Rechner hat – gibts kostenlos als Download von Sun – kann in Ruhe auf dem Bildschirm amerikanische Wohnräume durchschreiten. Wer jedoch bei Immobilienscout24.de die von Engel & Völkers angebotene “stilvolle Villa am Zeuthener See” für 1,1 Million Euro virtuell erwandern möchte, kriegt zwar Filme über die Innenräume angeboten, landet aber zunächst auf einer Site von Apple, wo er erst mal das Programm QuickTime Pro kaufen soll. So macht das keinen Spaß.
Theoretisch ist das Netz ein wunderbarer Vertriebs- und Werbekanal für Immobilienprofis, der andere Mittel ideal ergänzt. Da sie jedoch die interessanteren technischen Möglichkeiten zur Ergänzung von 'Zu verkaufen'-Schildern und Zeitungsannoncen weitgehend nicht nutzen, gilt das Internet vielen Maklern immer noch zuvörderst als Konkurrenz. Auf den ersten Blick sind die Netzplattformen das ja auch: Sie machen den Markt transparenter und Preise leichter vergleichbar. So steigen die Chancen für Eigentümer und Kaufinteressent, auch ohne Zuhilfenahme eines Maklers zusammen zu kommen, um die Gebüren für den Service zu sparen. In überschaubaren Märkten wie dem Schweizer werden mittlerweile nur noch 50 Prozent aller Immobilienverkäufe über einen Agenten abgewickelt.
Auf den zweiten Blick jedoch kann das Internet einem cleveren Makler genauso gut auch helfen, sein Angebot zu verbessern. Gerade wenn es um hochpreisige Objekte geht. Wer sich mit teuren Immobilien beschäftigt, hat in der Regel keine Zeit, geschweige den Lust, als Verkäufer oder Käufer zu dilletieren. Immer öfter kommt entsprechende Kundschaft auch aus dem Ausland und kann nicht alle naslang zur Besichtigung antreten. Eine attraktive Visualisierung des Objekts von innen und außen, die bequem von jedem Schreibtisch dieser Erde aus abrufbar ist, verschafft da echte Wettbewerbsvorteile. Überdies löst so ein 360-Grad-Panorama, das auch die Aussicht aus dem Wohnzimmerfenster würdigt, eher anheimelnde Gefühle aus als ein paar Fotos.

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